5 tolle Jahre

Es begab sich zu der Zeit der Osternacht vor 5 Jahren im Hause Birrewitz. Viele Freunde hatten sich versammelt, um Hedis Geburtstag zu feiern und alle waren fröhlich und vergnügt. Und dann war da noch ich. Von meinen Eltern mitgeschleppt, keinen gekannt und einen Thomy an der Backe, der mir erzählt, wie toll Pilgern doch ist. Dazu noch die viertstündige Aufforderung meiner Eltern, ich soll mich doch zu den „jungen Leuten“ gesellen und die pubertär-typische Anti-Alles-Haltung hatte mich fest im Griff. Meine Eltern verabredeten unbeirrt, dass ich eine Woche später zum Vortreffen der Jupis kommen würde – yeahy. Okay, ich muss zugeben, ich fand das Abend vom Vortreffen cool – die Stimmung, die Leute, die Unkompliziertheit. Mitpilgern wollte ich trotzdem nicht. 5 tolle Jahre weiterlesen

Wo bin Ich geblieben?

Martin Buber hat folgende jüdische Geschichte erzähl: „Es gab einmal einen Toren, den man den Gölem nannte, so töricht war er. Am Morgen fiel es ihm immer so schwer, seine Kleider zusammenzusuchen, dass er am Abend oft Scheu trug, schlafen zu gehen. Eines Abends fasste er schließlich ein Herz, nahm Zettel und Stift zur Hand und verzeichnete beim Auskleiden, wo er jedes Stück hinlegte. Am Morgen zog er wohlgemut den Zettel hervor und las; ‚die Hosen‘ – da lagen sie, er fuhr hinein, ‚die Mütze‘ – hier war sie, er setzte sie auf, und so fort, bis er alles an hatte. ‚Ja aber, wo bin ich nur geblieben?‘ Umsonst suchte und suchte er, er konnte sich nicht finden. ‚So geht es auch uns‘, sagte der Rabbi.“

So geht es uns in der Tat. Wir kümmern uns Tag für Tag um vieles. Wir tun dies und tun das, Nötiges und Unnötiges. Wir gehen auf in unserer Betriebsamkeit. Wir bauen ein Häuschen oder sparen für eine Wohnung. Wir haben eine Menge Termine, die wir unbedingt wahrnehmen müssen. Jeden Abend haben wir sozusagen einen Zettel im Gedächtnis, auf dem steht, was wir morgen keinesfalls vergessen dürfen. Und auf einmal taucht die Frage auf: Wo bin ich nur geblieben?

Den Weg genießen

Text von Elisabet Plümmecke

Ausruhen.
Liegen, nur da sein.
Augen offen oder geschlossen.
Ich will mich gar nicht bewegen,
kaum atmen, weil die Ruhe so gut ist,
kostbares Geschenk.
Es dauert nicht lange.
Motorräder, Telefone, fordernde Stimmen
sind aus der Welt nicht verschwunden.
Aber jetzt,
vielleicht nur für Minuten,
vielleicht sogar eine Stunde,
ist Ruhe.
Störe sie nicht.
Sei andächtig da.
Atme sie ein.
Horch in sie hinein.
Schließe die Augen.
Spürst du, dass du lebst?
Nachher wirst du wieder gefordert.
Fragen, Anrufe, Terminkalender.
Jetzt bist du da und darfst leben.
Die Erde liebt dich, ist zärtlich,
schaut dich ruhevoll an, wartet,
fordert nichts von dir.
Du darfst da sein.

Martin von Tours

Hallo zusammen,

ich wollte euch ganz kurz mal eine Geschichte erzählen:

Es war einmal ein junger Mann namens Martin von Tours. Da sein Vater beim Militär gewesen war, ging auch er zum Militär und fand sich in einer Reiterstaffel wieder. Dort begegnete er eines Tages einem armen Mann am Straßenrand, der bitterlich fror, da es so kalt war. Da nahm der Martin sein Schweizer Taschenmesser und halbierte seine Jack Wolfskin-Jacke und gab eine Hälfte dem armen Mann.
So oder so ähnlich muss es wohl abgelaufen sein – zumindest in unserer modernen Welt….

Wem diese Geschichte jetzt nichts sagt, der ist vielleicht eher ein Fan von Volksliedern zu St. Martin. Da gibt es sogar zu diesem Thema bekannte Klassiker, wie „Durch die Straßen“, „Lasst uns froh und munter sein“, „Der Herbststurm braust durch Wald und Feld“ oder für eingefleischte Gocher der einmalige Klassiker „Alle Blaage sin op Trap“.

Wir laden euch herzlich zu unserem Martinsfeuer + Glüchweintrinken ins Räumchen ein. Diese Feierlichkeit findet jedes Jahr rund um St. Martin statt.
Natürlich gibt es Weckmänner, Glühwein, Fackeln und heißen Kakao und eine Menge andere selbstgemachte Leckereien. Bringt gerne selbst etwas mit.